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Warum Michael im Tiny House lebt


Leben im Tiny House: Oktober 2021


Hey, ich bin Michael und ich lebe seit wenigen Wochen in meinem eigenen Tiny House - dem Wohnwagon Gandalf. Um genau zu sein seit 60 Tagen. Auf meinem Youtube-Kanal "Vegan und Autark - Leben im Tiny House" kannst du mich auf dem abenteuerlichen Weg von meiner Mietwohnung in der Stadt, hin zu dem Leben in meinem Tiny House auf dem Land begleiten. Jeden Monat gibt es hier für dich ein neues Video mit einem ausführlichen Update über mein Projekt.


Notiz: Das Video für diesen Monat findest du hier ganz unten (runterscrollen)!


Was bisher geschah



Grundstück gesucht, gefunden, gekauft

Der zurückliegende Sommer war für mich aufregend und gleichzeitig anstrengend. Ich habe nach einer langen Suche endlich ein passendes Grundstück im ländliches Niedersachsen gefunden. Und gekauft. Meine grüne Wiese: ein Baugrundstück in einem Wohngebiet.


Erschließung des Grundstücks

Dann kam schweres Gerät zum Einsatz, um auf dem Hang eine feste und gerade Fläche zu schaffen. Außerdem mussten Gräben ausgehoben und Rohre verlegt werden, um mein Tiny House an das örtliche Ver- und Entsorger-Netz anschließen zu können.


Gandalf wurde geliefert

Schließlich kam der große Tag und Gandalf wurde geliefert. Er fuhr die 1000 Kilometer von Österreich auf seinen eigenen Rädern zu mir. Immerhin mit ordentlichen 80 km/h. Die letzten Meter musste er per Kran auf seinen Stellplatz gehoben werden. Das war spektakulär und wirklich ein unvergessliches Ereignis in meinem Leben.


Darum ging es im September


Im letzten Video für September habe ich dir eine erste Führung (neudeutsch) Roomtour durch mein Tiny House gegeben. Natürlich ist Gandalf zu diesem frühen Moment noch nicht eingerichtet gewesen.



Erste Roomtour durch Gandalf

Gandalf ist ein Tiny House on Wheels und bietet mit dem zugestellten Erker eine Wohnfläche von ca. 27 Quadratmetern. Er hat einen ebenerdigen Schlafbereich mit einem schönen Bettpodest, im zugestellten Erker befindet sich ein multifunktionales Wohnzimmer, ebenso gibt es für ein Tiny House eine großzügige Küche mit vielen Möglichkeiten. Und ein schickes Badezimmer mit einer mosaikverzierten Dusche rundet das Wohnen auf kleinem Raum ab.


Vorstellung der Autarkie-Systeme

Eine große Besonderheit meines Tiny Houses ist, dass es - zumindest theoretisch - voll autark ist. Ich produziere mit einer Solaranlage auf dem Dach meinen eigenen Strom, eine Pflanzengrünkläranlage hinter dem Haus reinigt mein Schmutzwasser, ein wassergeführter Holzofen in der Küche sorgt für Wärme und eine Trocken-Trenn-Toilette verwandelt Hinterlassenschaften in wertvollen Dünger.


Aller Anfang ist schwer

Außerdem habe ich im letzten Video abschließend darüber gesprochen, dass für mich das neue Leben im Tiny House gerade noch gar nicht so leicht ist, da z.B. noch kein Frischwasseranschluss vorhanden ist. Und dementsprechend noch so meine Anfangsschwierigkeiten mit meinem Holzofen und der gewöhnungsbedürftigen Konzept der Trocken-Trenn-Toilette habe.


In diesem Video - also der Folge für den Oktober 2021 - beantworte ich dir die Frage...


Warum Michael im Tiny House lebt


Dieses Mal soll es darum gehen, "Warum Michael im Tiny House lebt". Sprich: warum ich im Tiny House lebe und diesen oftmals steinigen Weg überhaupt beschritten habe.


Ich habe in den letzten Jahren viele Kommentare und Posts in den Medien gelesen und Videos sowie Fernseh-Beiträge zum Thema Tiny House geschaut. Außerdem kenne ich durch meine Zeit im Tiny House Village auch einige Menschen persönlich, welche diese Wohnform bevorzugen.


Dabei stechen insbesondere diese drei Gründe hervor:

  • Keine bezahlbaren Wohnungen in den Städten

  • Befreiung vom materiellen Überfluss

  • Zurück aufs Land bzw. zur Natur


Wunsch nach einem naturnahen Leben


Bei mir liegt der Schwerpunkt auf einem naturnahen Lebensstil. Ich habe nämlich im Laufe meines Lebens festgestellt, dass ich immer dann besonders glücklich bin, wenn ich viel Zeit in der Natur verbringen kann.


Und Folgendes hat sich so als meine Vision herauskristallisiert:


„Ich träume von einem Leben, das selbstbestimmt, ökologisch und sozial ist. Und auch Spaß machen darf“


Das ist natürlich nicht "mal eben so" zu erreichen, sondern eine echte, dauerhafte Lebensaufgabe.


Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass ich das Wort "naturnah" definiere. Denn darunter stellt sich bestimmt jeder etwas anderes vor.


Grundsätzlich möchte ich logischerweise mehr Zeit in der Natur verbringen. Das ist jetzt auf dem Land in unmittelbarer Nähe zum Wald leichter, als zuvor in der Großstadt. Aber das ist mir zu ungenau.


3 Ziele, die ich erreichen möchte


Deswegen habe konkrete Ziele und Maßeinheiten definiert, die ich im Rahmen meines Projekts erreichen will, um in meinem Sinne einen naturnahen Lebensstil zu leben.

Aller Guten Dinge sind bekanntlich drei. Ich habe natürlich mehr als drei Ziele, aber auf den Folgenden liegt bei "Vegan und Autark" mein Fokus:


Energie-Autarkie

Ich möchte meinen gesamten, monatlichen Energiebedarf mit meiner Photovoltaikanlage und meinem Holzofen decken.

​Dabei stellt sich die Frage, wie ich denn meinen Erfolg messen möchte. Folgende Maßeinheiten erscheinen mir bei der Kontrolle dieses Ziels als sinnvoll:

  • Stromverbrauch/Monat,

  • Stromerzeugung/Monat,

  • Holzverbrauch/Monat.

  • Wetter (Temperatur, Niederschlag, Sonnenstunden) / Monat


Den Stromverbrauch sowie die Stromerzeugung lassen sich recht einfach messen. Diese Werte werden mir in Echtzeit und im Rückblick in meinem appgesteuerten Dashboard angezeigt.


Der Holzverbrauch ist schon etwas schwieriger, da ich hier noch nicht ganz sicher bin, wie ich das Volumen genau beziffern und dementsprechend messen soll.


Außerdem spielt die lokale Witterung eine immense Rolle bei der Erreichung dieses Ziels. Ein kühler, verregneter Sommer, oder ein milder, sonniger Winter, machen einen Unterschied.


Re-Wilding

Ich möchte in meinem Garten ein Höchstmass an heimischen Wildtieren und essbaren Wildpflanzen ansiedeln.

Bei diesem Ziel habe ich erstmal bewusst keine Obergrenze für Tiere und Pflanzen definiert. Das werde ich später noch durch Unterziele machen und dann auch noch ​stärker ins Detail gehen.


Dafür ist zu Beginn der Messung eine Bestandsaufnahme notwendig.




Wenn ich z.B. fünf verschiedene Vogelarten im Garten entdecke, dann könnte ich mir acht Vogelarten, also drei zusätzliche Vogelarten, als Ziel setzen.


Deswegen bleibt es jetzt erstmal bei diesen zwei einfachen Maßeinheiten:

  • Anzahl von verschiedenen Wildtieren

  • Anzahl von verschiedenen Wildpflanzen


​Selbstversorgung

Ich möchte mich biologisch, vegan, saisonal und regional aus meinem Garten ernähren.

Das Ziel der Selbstversorgung ist hingegen deutlich besser zu messen. Neben den Kriterien biologisch, vegan usw. sind hier folgende zwei Maßeinheiten zu messen und gegenüberzustellen:

  • Menge geerntete Nahrungsmittel/Monat,

  • Menge zugekaufte Nahrungsmittel/Monat



Daraus ergibt sich in Prozent automatisch der Grad meiner Selbstversorgung. 100% sind natürlich ausgeschlossen und auch nicht mein Ziel. 20% klingen für mich zu Beginn als ein realistisches und lohnendes Ziel.


Was ist im Oktober passiert?


Im Oktober ist auch wieder wirklich viel passiert.


Endlich. Wasser- und Stromanschluss fertig


Einen großen Einfluss auf mein Leben hatte die Fertigstellung von meinem Strom- sowie von meinem Wasser-Hausanschluss. Beantragt hatte ich diese Anschlüsse vor vielen Monaten. Endlich sind sie da!


Besonders der Wasseranschluss hat mein Leben im Tiny House dramatisch verbessert. Ich habe vorher improvisiert, indem ich mir Wasser in vielen (Plastik-)Flaschen gekauft habe, um mich zu Waschen und Geschirr abzuwaschen. Weder besonders autark, noch besonders nachhaltig.


Mit dem Wasser kann das Wohnen jetzt erst richtig losgehen: Duschen, Abwaschen, Wäsche waschen.


Ebenso freue ich mich über den externen Strom. Obwohl ich diesen wirklich nur als sicheres Backup für meine PV-Anlage sehe. Doch dazu unten mehr.


Große Holzlieferung angekommen

In Sachen Wärme erzeugen bin ich schon jetzt schon sehr unabhängig. Meine große Holzlieferung von 4 Schüttraummetern (SRM) ist angekommen. Das sind 28 Schubkarren gefüllt mit Holz. Bezahlt habe ich pro SRM 77 Euro, also insgesamt 308 Euro.


Ob ich damit über den Winter komme, kann ich jetzt noch gar nicht sagen. Im Zweifelsfall bestelle ich noch im Laufe der Heizperiode nach.


Auf jeden Fall war es ein ganz schöner Kraftakt das Holz unter den Erker zu transportieren. Und mein Handgelenkt tut immer noch ein wenig weh von dieser Aktion. Auch das morgendliche Holz hacken ist manchmal noch etwas ungewohnt. Und lustigerweise ist einem danach immer warm. Und der ursprüngliche Zweck - nämlich Heizen - ist dann situativ immer ad absurdum geführt.


Wie viel Strom habe ich im Oktober erzeugt?


Ich habe mittlerweile zwar einen externen Stromanschluss. Gebraucht habe ich diesen bisher aber nicht. Ich habe mittels PV-Anlage auf dem Dach im Oktober ausreichend Strom erzeugen können, um meinen täglichen Bedarf zu decken.


Allerdings wurde es einmal richtig eng. Am 23. Oktober hatte ich morgens nur noch knapp 20% Batterie. Doch am Mittag kam die Sonne heraus und schien dann den ganzen Tag. Wenn das nicht passiert wäre, dann hätte ich richtig einen Blackout gehabt, da zu diesem Zeitpunkt auch noch kein externer Stromanschluss vorhanden war.


Die drei Tage vor dem 23. Oktober hatte die Sonne nicht geschienen, es war nebelig und regnerisch. Da produziert die Anlage auf dem Dach gar nichts, oder einfach viel zu wenig Strom.


Insgesamt habe ich im Oktober 81 kWh verbraucht und demgegenüber 91 kWh produziert. Im Durchschnitt habe ich pro Tag 2,6 kWh verbraucht. Und 2,9 kWh produziert. Bei der Produktion bin ich nach Oben durch den Batterie-Speicher von 6 kWh limitiert.


Am meisten Strom habe ich am 29. Oktober mit 4,0 kWh verbraucht. Dort habe ich mehrere Trommeln Wäsche mit 60 Grad gewaschen.


Am wenigsten Strom habe ich am 31. Oktober mit 1,4 kWh verbraucht. An dem Tag war ich nicht da. Von daher ist dies schon eine spannende Grundmessung und ein Richtwert für kommenden Verbrauch.


Mein Ziel der Energie-Autarkie ist auf jeden Fall für den Monat Oktober erreicht worden. Yes!



Ausblick November


Im nächsten Monat dem November 2021 geht es erstmals um die Gartenplanung. Also um das Drumherum ums Tiny House. Außerdem bleibt es spannend, ob ich genug Strom produzieren kann, oder zum ersten Mal auf mein Backup zurückgreifen muss. Und irgendwas Unvorhersehbares passiert sicherlich auch wieder.


Wenn du mein Projekt weiterhin mitverfolgen möchtest, dann abonniere meinen kostenlosen Newsletter. Ich schicke dir dann einmal im Monat zur Erinnerung eine kurze E-Mail, dass es wieder Neuigkeiten gibt. So bleiben wir auch unabhängig von "sozialen Medien" in Kontakt.


Herzliche Grüße,

Michael Mey

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Sedanstraße 2, 30161 Hannover

Phone: +49(0)17687077570

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